Seit 23 Jahren ist sie bereits im Bankbereich tätig. Als Head Sustainable Investment Solutions Portfolio Management bei der Privatbank Julius Bär sind nachhaltige Investments ihr Thema.

Frau Wegmann, woher rührt Ihr Interesse am Thema Nachhaltigkeit?
Ich bin auf dem Land aufgewachsen und hatte deshalb schon immer eine natürliche Affinität zum Thema Nachhaltigkeit. Zu nachhaltigem Investieren kam ich vor etwa dreizehn Jahren, als ein Kunde, ein erfolgreicher Unternehmer notabene, bei seinen Anlagen sogenannte Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien verankern wollte. Zudem sollten Unternehmen ausgeschlossen werden, die sich mit Waffenherstellung, Kernenergie, Tabak und Gentechnik beschäftigen. Damals kannte man einen solchen Anlageansatz noch kaum. Aber meine Neugierde war dadurch geweckt. Ich suchte alle verfügbare Literatur über diese Art von Investieren – was damals nicht viel war – und erkannte schnell, dass das alles Sinn macht. Damit lässt sich gegen Ungleichgewichte ankämpfen, und es widerspiegelt meine eigenen persönlichen Werte.

Welche Themen sind in diesem Bereich für Sie die drängendsten?
An erster Stelle stehen sicherlich die Klimaerwärmung und der hohe CO2-Ausstoss. Da braucht es dringend Lösungen. Akut sind auch die sozialen Missstände gerade auf der südlichen Erdhalbkugel, versursacht durch Krieg und andere Unglücke.

Nachhaltige Investments sind in Mode: Ist das nur ein Trend oder ein zukunftsweisendes Konzept? Ganz bestimmt nicht nur ein Trend! Der Ansatz hat sich heute aus einer Nische heraus etabliert. Das Thema Nachhaltigkeit steht auf allen Agenden, nicht nur auf der politischen, wie etwa mit dem Pariser Abkommen der Vereinten Nationen zum Klimaschutz. Auch die viel zitierten ESG-Kriterien («environment, social, governance») in der Finanzwelt sind Ausdruck davon. Ich glaube, dass nachhaltiges Investieren künftig unumgänglich und in wenigen Jahren zum Mainstream wird.

Wie nachhaltig ist Ihr persönlicher Lebensstil? Ich lebe nach wie vor auf dem Land, kaufe so oft wie möglich Lebensmittel vom benachbarten Bauernhof und überhaupt unterstütze ich das lokale Gewerbe. Beim Reisen versuche ich beispielsweise unnötige Fahrten durch gute Planung zu vermeiden. Oder ich spende direkt für soziale Projekte, deren Initianten ich kenne und bei denen ich weiss, dass das Geld direkt eingesetzt wird.

Sie sind seit über 20 Jahren im Finanzbereich tätig. Können Sie sich vorstellen, noch einmal etwas ganz anderes zu machen? Nicht etwas komplett anderes, Nachhaltigkeit ist mein Thema und darum müsste eine andere Tätigkeit immer damit zutun haben. Was ich mir gut vorstellen könnte, wäre für eine Stiftung im Philantrophiebereich zu arbeiten, wo man geeignete Projekte identifizieren und zukunftsträchtigeIdeen unmittelbar unterstützen kann.

Mehr über die Bank Julius Bär erfahren Sie hier.

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