2024 war ein unerwartet starkes Börsenjahr, das überdurchschnittliche Renditen lieferte. Auch im Jahr 2025 dürfte es weiter aufwärts gehen – wenn auch in moderaterem Tempo. Matthias Geissbühler, CIO Raiffeisen Schweiz, verschafft einen Überblick zur aktuellen Anlagesituation und verrät drei Tipps.

Die erfreuliche Entwicklung an den Börsen 2024 ist massgeblich dem markanten Anstieg der Unternehmensgewinne in den USA und der ersten Leitzinssenkungen der Notenbanken zu verdanken. Für 2025 wird eine konjunkturelle Abkühlung in den USA erwartet. Zudem sorgt der zweite Amtsantritt von Donald Trump für Unsicherheit. «Deregulierungen und Steuererleichterungen könnten zwar kurzfristig positive Effekte bringen. Doch die Abschottungspolitik und die geplanten Zölle dürften die Marktvolatilität erhöhen. Beides heizt die Inflation weiter an», so Geissbühler.

Zudem zeigen sich rezessive Tendenzen in anderen Ländern: Die Wirtschaft in Japan stagniert und auch für China wird kein grosser Aufschwung prognostiziert. Zudem schwächeln in Europa einige Länder. Gerade in den grossen EU-Ländern wie Deutschland oder Frankreich machen politische Unsicherheiten der Wirtschaft zu schaffen. Daher rechnet der Experte dort in den ersten sechs Monaten des neuen Jahres mit wenig Wachstumsimpulsen.

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen für 2025 erklärt Geissbühler: «Für Anlegerinnen und Anleger in Schweizer Franken wird der Anlagenotstand wieder zum Thema. Zehnjährige Bundesobligationen werfen nur noch knapp 0,3 Prozent Rendite ab. Auch auf Sparkonten gibt es kaum noch Zinsen. Zieht man die Inflation ab, resultiert ein Kaufkraftverlust. Deshalb sollte man nicht benötigtes Geld investieren.» Wichtig sei hierbei, Opportunitäten zu prüfen und allenfalls das persönliche Portfolio umzuschichten.

Opportunitäten für das Jahr 2025

1. Immobilien

Die Hypothekenzinsen sind gesunken und werden voraussichtlich weiter sinken. Tiefe Zinsen dürften den Immobilienmarkt befeuern und eine solide Preisentwicklung auf dem Schweizer Immobilienmarkt ist zu erwarten. «Immobilien als Alternative zu sicheren Staatsanleihen sind vermehrt gefragt. Insbesondere Immobilienfonds dürften dank attraktiver Ausschüttungsrenditen bei gleichzeitiger Aussicht auf steigende Preise verstärkt in den Fokus geraten», meint Geissbühler.

2. Physisches und digitales Gold

Nachdem Gold 2024 ein Rekordhoch erreichte und über 30 Prozent zulegen konnte, ist ein derartiger Anstieg 2025 nicht mehr zu erwarten. Aus Diversifikationsgründen gehört jedoch Gold in ein Portfolio. Weiter sinkende Zinsen und geopolitische Unsicherheiten sprechen für das Edelmetall. Vom «digitalen Gold», gemeint sind Kryptowährungen, rät Geissbühler dagegen ab: «Sie bleiben spekulativ und volatil. Wir ziehen physisches Gold dem «digitalen Gold» vor.»

3. Dividenden-Aktien

Aufgrund der geopolitischen Spannungen und der Ungewissheiten um die zweite Amtsperiode von Donald Trump ist in den kommenden Monaten an den Aktienmärkten mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen. In diesem Umfeld sind solide, dividendenstarke Titel gefragt. Aktien mit einer hohen Dividendenrendite – sogenannte Dividenden-Aktien – stellen auch bei stark schwankenden Kursen stabile Erträge in Aussicht und sind in Tiefzinsphasen eine Alternative zu Obligationen, obwohl sie  ein anderes Risikoprofil haben.

«Infrage kommen dividendenstarke, defensive Werte wie Novartis, Nestlé oder Roche. Diese Titel bieten Sicherheit, sind sichere Dividendenzahler und bieten attraktive Ausschüttungen von rund 4 Prozent. Nach der relativ schwachen Performance in den letzten zwei Jahren hat der Schweizer Aktienmarkt Aufholpotenzial», weiss Geissbühler.

Rebalancing und Vermögens-Check beim Experten

«Die starken Börsenbewegungen 2024 haben viele Portfolios aus dem Gleichgewicht gebracht. Es könnte deshalb sinnvoll sein, einen Teil der Gewinne zu realisieren und gewisse Umschichtungen vorzunehmen. Jetzt bietet sich ein sogenanntes Rebalancing an», empfiehlt der Raiffeisen-CIO. Ein Vermögens-Check am Jahresanfang durch einen Experten Ihres Vertrauens kann helfen, die richtige Balance zu finden und Chancen zu nutzen.

Matthias Geissbühler ist Chief Investment Officer (CIO) von Raiffeisen Schweiz. Nach seinem Betriebswirtschaftsstudium an der Universität St. Gallen folgten Tätigkeiten bei verschiedenen Banken im Bereich Aktienresearch, Portfolio- und Fondsmanagement. 2010 übernahm er die Leitung der Anlagestrategie bei der Bank La Roche in Basel und leitete diesen Bereich auch nach dem Zusammenschluss mit der Bank Notenstein. Seit Januar 2019 ist Matthias Geissbühler als Chief Investment Officer (CIO) von Raiffeisen Schweiz für die Anlagepolitik verantwortlich. Zusammen mit seinem Team analysiert er kontinuierlich die weltweiten Geschehnisse an den Finanzmärkten, entwickelt die Anlagestrategie der Bank und gibt Anlageempfehlungen. Geissbühler hält einen Abschluss als lic. oec. HSG sowie die Titel Chartered Financial Analyst (CFA) und Chartered Market Technician (CMT).

In Zusammenarbeit mit unserer Bankpartnerin

 

Rechtlicher Hinweis
Dieser Artikel dient ausschliesslich allgemeinen Werbe- sowie Informationszwecken und stellt keine Empfehlung dar. Er enthält zukunftsgerichtete Aussagen, welche Einschätzungen, Annahmen und Erwartungen von Raiffeisen Schweiz Genossenschaft zum Zeitpunkt der Erstellung widerspiegeln und keine Garantie für künftige Leistungen und Entwicklungen darstellen. Raiffeisen Schweiz Genossenschaft haftet nicht für allfällige Verluste oder Schäden die durch die Verteilung und Verwendung dieses Artikels oder dessen Inhalt verursacht werden.

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