Was bedeutet dies für Anlegerinnen und welche Anlagethemen sollten jetzt berücksichtigt werden?

Welchen Einfluss haben die US-Wahlen für Investoren?

Noch Anfang Jahr argumentierten wir, dass der Lärm der US-Wahlen die Anleger zwar erheblich ablenken, aber wenig Neues bringen wird. Nur ein Erdrutschsieg der Demokraten würde dieses Bild ändern. Zu Beginn des Jahres 2020 berechneten wir die Wahrscheinlichkeit dafür bei weniger als 5 Prozent. Schnelldurchlauf bis heute: Gut zwei Monate vor dem Wahltag am 3. November sehen wir die Chancen für eine demokratische Kehrtwende bei 25 Prozent.

Soll dieses Szenario in Anlagen einfliessen?

Das Problem bei einer solchen Szenarioanalyse ist die Investierbarkeit. Bei 75 Prozent Wahrscheinlichkeit, dass das Szenario nicht eintritt, sollte man das Portfolio nicht so anpassen, als wäre man todsicher. Hinzu kommt, dass die Wählerstimmung stark schwankt, je näher wir dem Ereignis kommen.

Aber wie können Anlegerinnen mit dieser Unsicherheit umgehen?

Jetzt ist die Zeit, einige Anlagethemen zu berücksichtigen, die im Falle eines demokratischen Kurswechsels vorteilhaft sein könnten und gleichzeitig langfristig solide sind – für den Fall, dass sich ein anderes Ergebnis durchsetzt. Allerdings sollte die Position (noch) nicht dominieren, sondern bestehende Kernanlagen ergänzen. Möglichkeiten sehen wir in vielen Sektoren – Energie, Gesundheitswesen oder Informationstechnologie. Interessant sind auch Investitionen zum Thema «Städte der Zukunft». Die Corona-Krise dürfte dazu beitragen, dass sich städtische Zentren global verändern und die digitale Infrastruktur einen Aufschwung verzeichnet. Dies wird unabhängig davon geschehen, wer auf dem Capitol Hill das Sagen hat.

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Die nächste WOMEN IN BUSINESS Ausgabe wird am 13.03.2025 lanciert

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