Katharina Gasser ist der erste weibliche General Manager von Roche Pharma Schweiz. Sie beschreibt sich als neugierig, mutig und resilient. Herausforderungen spornen sie an und Innovationen sind ihre Leidenschaft. Welches ihre Anliegen sind und wie sie die Zukunft des Gesundheitswesens mitgestalten will, erzählt sie uns im Gespräch.

Katharina Gassers Karriere begann mit dem Medizinstudium. Wie viele ihrer Kommilitoninnen hegte sie den Wunsch, den Menschen zu helfen. Nach dem Studium der Inneren Medizin arbeitete sie auf der Geriatrie, wo sie mit Alzheimer Patienten in Kontakt kam. Als Studienärztin betreute sie klinische Studien über neue Alzheimer Therapien und war von Anfang an fasziniert von der Aufgabe. Neue Therapien anwenden, die enge Betreuung der Patienten und das Miterleben des Nutzens, der die Medikamente den Patienten brachten, empfand sie als höchst interessant und befriedigend. Ihr initialer Wunsch, den Menschen zu helfen, wuchs zum Bedürfnis, Grösseres zu bewirken. In gleichem Masse wuchs ihre Leidenschaft für Innovationen. Das führte zur Entscheidung, den Facharzt in pharmazeutischer Medizin zu machen. Als Bedingung dafür musste sie eine Weile in der Industrie arbeiten. Ein zukunftsweisender Schritt für die junge Arztin: Die Pharmaindustrie liess sie nicht mehr los.

Zwei grosse Anliegen
Heute ist Gasser General Manager von Roche Pharma Schweiz. Als ihr dringendstes Anliegen in dieser Position nennt sie, sicherzustellen, dass die innovativen Medikamente von Roche die Patienten in der Schweiz schnellstmöglich erreichen. «Nach der Zulassung eines Medikaments geht es in der Schweiz durchschnittlich mehr als 300 Tage, bis der Zugang für ein solches Medikament gewährleistet ist. Teilweise noch länger. Wenn wir uns hierbei mit Deutschland vergleichen, dann ist nur etwa die Hälfte der in Deutschland vergüteten Medikamente auch in der Schweiz standardmässig auf der Spezialitätenliste und damit für alle Patientinnen und Patienten gleichermassen verfügbar. Dieses Missverhältnis zeigte kürzlich eine Studie des Europäischen Verbandes der innovativen Pharmafirmen auf. Für Schweizer Patienten eine höchst unbefriedigende Situation», erläutert Gasser.
Das zweite grosse Anliegen von Gasser ist die Digitalisierung des Schweizer Gesundheitswesens, die heute im Vergleich mit anderen Ländern rückständig ist. «Es liegt ein ungemeines Potenzial in den vielen vorhandenen Gesundheitsdaten, das heute brach liegt und für die Entwicklung weiterer Innovationen nicht verwendbar ist. Hier ist die Digitalisierung ein Faktor, der sehr wichtig ist und wo wir bald grössere Fortschritte sehen werden», prophezeit Gasser.

Dass in dieser Sache Handlungsbedarf besteht, hat auch der Bund erkannt. Das Schweizer Parlament hat einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 392 Millionen Franken für die Umsetzung des Programms DigiSanté von BAG und BFS verabschiedet.

Das gesamte Gespräch lesen Sie in der September Ausgabe. Bestellen Sie diese in unserem Shop.

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